In vielen amerikanischen Städten sprießen Casinos wie Pilze aus dem Boden, die Glücksspielbranche boomt. In Atlantic City dagegen bricht sie zusammen. Ein Casino nach dem anderen musste schließen. RTL-Reporter Carsten Mierke hat sich den Untergang der Atlantic Stadt vor Ort angeschaut.
Atlantic City galt neben Las Vegas als eine DER Glücksspielmetropolen. Wer sein Glück herausfordern wollte, fuhr in die Stadt an der Ostküste der USA, 200 Kilometer südlich von New York. "In den Achtzigern und Neunzigern konnten sie die Slot Maschinen hier auf die Straße stellen und es hätte funktioniert", berichtet der Casino-Experte Robert Ambrose von den 'goldenen Zeiten'. Von Marilyn Monroe bis Eminem, die großen Stars kamen gerne vorbei.
Doch seit dem Ende des Glücksspiel-Monopols tut sich die Stadt schwer. Die Konkurrenz an den angrenzenden Bundesstaaten, die mit immer aufregenderen Angeboten lockt, ist zu groß. Das ehemalige Zocker-Paradies hat den Anschluss verpasst und zu wenig Neues für die Erlebnis-hungrigen Gäste geboten.
Nachdem nun auch das erst vor ein paar Jahren eröffnete 'Revel' zwangsversteigert werden musste, gehört das Bangen um Arbeitsplätze für viele Bürger zum Alltag. Die Arbeitslosenquote spiegelt die traurige Wahrheit wieder. Sie ist so hoch wie in kaum einer anderen amerikanischen Stadt. In Atlantic City gibt es neben der Tourismusbranche um die Casinos kaum Arbeitsplätze. Die meisten Arbeitssuchenden sind gezwungen die Stadt zu verlassen.
Umsatzrückgang um fünfzig Prozent
Die Stadt ist von den Steuereinnahmen über die Casinos abhängig. Dass der Umsatz der Casinos von fünf Milliarden Dollar in 2006 in diesem Jahr auf die Hälfte schrumpfte, machte sich auch in den Kassen der Stadt deutlich bemerkbar.
Die Inverstoren wollen sich trotzdem nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass es mit Atlantic City bald ganz vorbei sein könnte. Ein letztes Mal pumpen sie Gelder in Millionen-Höhe in vor Schließungen bedrohte Casinos wie das 'Taj Mahal'. Ein verzweifelter Rettungsversuch, der wahrscheinlich zu spät kommt. Dass auch dieses Casino Ende des Jahres schließen muss, ist fast schon garantiert.
Ein Weg aus der Krise scheint nicht möglich. Die Einwohner glauben, dass nicht mehr als drei Casinos überleben werden. Deshalb ist die Suche nach Alternativen wichtig. Beispielsweise hat Atlantik City den einzigen kostenlos-begehbaren Strand in New Jersey. Doch um Umsatzeinbußen in Milliarden-Höhe auszugleichen braucht es wohl etwas mehr als nur einen Strand.
rtl.de
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